Hier gehts zum vorherhigen Kooperationsprojekt mit dem Konsumraum DrobInn in Hamburg




Projekt 2024:
Design am Drogenkonsumraum Fixpunkt Kottbusser Tor

Kontaktstelle Kotti mit Drogenkonsumraum

Der Kotti ist ein sehr besonderer und durchmischter sozialer Zusammenhang im Zentrum Berlin Kreuzbergs. Seit 2022 ist der Fixpunkt hier Teil der wichtigen Aushandlungen im Bezirk.

Design und Bild im Bereich der Suchthilfe

In der Zusammenarbeit mit Sozialarbeitenden und Suchterkrankten Menschen entstehen Bilder als Medium der Beschreibung und Verhandlung

Café-Flächen des Konsumraums

  • Aufenthalt und Ruhe
  • Internet Access
  • Snacks, Tee und volle Mahlzeiten

Konsumraum

  • Sauberes Besteck
  • Aufsicht und medizinische Betreuung
  • strukturierte Öffnungszeiten

Büro Räume Kotti Kompass

  • Austausch und Struktur
  • gezieltere Ansprache von Anliegen
  • gemeinsame Projektzeiten

SUCHT&

WOHNUNGS-LOSIGKEIT

Was ist das Problem?

Zum 31. Januar 2023 waren nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen in Deutschland gut 372 000 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht (2022: 178 000). 

Kernpunkte im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit und Drogenkonsum:

Obdachlose sind eine heterogene Gruppe von Menschen, die jedoch in der Regel unter Bedingungen leben, unter denen sie mit einer Reihe von sozialen, psychischen und physischen Gesundheitsrisiken konfrontiert sind, die die Morbidität und Mortalität deutlich erhöhen können. Aufgrund ihres sozioökonomischen Status sind sie möglicherweise auch besonders anfällig für eine schlechte Gesundheit – ein Faktor, der durch die Hindernisse, denen sie beim Zugang zur Gesundheitsversorgung häufig gegenüberstehen, noch verschärft wird. In diesem Gesamtzusammenhang kann der Drogenkonsum bei einigen Gruppen von Obdachlosen extrem riskant sein.

Obdachlosigkeit kann auf unterschiedliche Weise definiert werden. Dies kann die Beobachtung des Drogenkonsums bei Personen, die diese Form der sozialen Ausgrenzung erfahren, zu einer Herausforderung machen.

In diesem Zusammenhang ist die Europäische Typologie für Obdachlosigkeit (ETHOS) hilfreich. Darin werden vier Kategorien von Obdachlosigkeit und Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt vorgeschlagen:

Obdachlosigkeit

z. B. Menschen, die auf der Straße leben oder nachts in einer Unterkunft unterkommen.

Wohnungslosigkeit

z. B. Menschen, die in einer Unterkunft für Obdachlose leben

Ungesichertes Wohnen

z. B. Menschen, die in ihrer Wohnung von Gewalt oder Zwangsräumung bedroht sind

Ungenügendes Wohnen

z. B. Menschen, die in Wohnraum leben, der extrem überbelegt ist

Wie kann Design akzeptierende Suchtarbeit unterstützen?

Unser Bündnis im Projektrahmen

Wir sind ein Zusammenschluss von Social Designer*innen und Akteuren aus der Sozialen Arbeit. Felix Egle, Sebastian van Vugt, Pablo Lapettina und Sandy Kaltenborn (image-shift & Kotti & Co) arbeiten seit vielen Jahren an den Schnittstellen zwischen sozialen / gesellschaftspolitischen Engagement und Gestaltung. Unser Büro ist in den Räumen des Vereins Kotti-Coop verortet der für eine langjährige Praxis in der Quartiers- und Partizipation Arbeit vor Ort am Kottbusser Tor in Berlin steht. 

Wir arbeiten in engen Verbünden mit Sozialarbeitenden und Bildungsträgern wie S27 – Kunst und Bildung, der AWO und Fixpunkt gGmbH an Fragestellungen und Praxen um Soziale Praxis, Raum, Design, Kunst und Gestaltung. Das Nutzen und Entwickeln von Designformaten für gesellschaftliche und politische Aushandlungen vereint unsere Praxen. Die Kooperation mit dem langjährigen Träger von Suchthilfe Einrichtungen in Berlin Fixpunkt gGmbH gibt unserem Bündnis einen konkreten Zusammenhang in direkter räumlicher Nähe zu unserem Studio (im Neuen Kreuzberger Zentrum) eine relevante soziopolitische Fragestellung zu entwickeln: Wie kann für und mit Drogenkonsumierenenden Menschen Raum und Öffentlichkeit verhandelt, besprochen und gestaltet werden?!

2020 gewann ein Teil des Teams den Social Design Award der Hans Sauer Stiftung für die Zusammenarbeit mit dem Drogenkonsumraum DrobInn im Zentrum Hamburgs. 2022 entwickelten wir in einem anderen Verbund das Projekt “Solidarische Design Stationen”, nominiert für den Innovationspreis Soziokultur des Fonds Soziokultur. 

Felix Egle

Kommunikationsdesigner /
Projektleitung

Sebastian van Vugt
Systemischer Coach und Medientheoretiker

Sandy Kaltenborn

Kommunikationsdesigner & Aktivist /
Methoden und Konzeption

Andries de Lange
Design Support

Wir sind auf der Suche nach Methoden und Ansätzen um durch Gestaltung die Soziale Arbeit im Suchtbereich zu unterstützen. Die Relevanz von Raum und Öffentlichkeit spielt hierbei eine entscheidende Rolle

In der geplanten Kooperation zwischen einem Drogenkonsumraum, einem Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekt und Designer*innen sollen Fragen rund um Sucht, Gesellschaft und Raum kooperativ-gestalterisch bearbeitet werden, um zu neuen Perspektiven und möglichen Verhandlungsformen zu gelangen.
Drogenkonsumräume sind wichtige soziale und stadtpolitische Infrastrukturen, in denen Menschen mit Suchterkrankungen Raum für Austausch finden sowie Beratungsangebote und medizinische Hilfe in Anspruch nehmen können. Sie finden hier Akzeptanz, Beratung und umfassende Unterstützungsangebote. Durch die Arbeit in Drogenkonsumräumen werden Konflikte reduziert und die öffentliche Gesundheit geschützt. Zugleich entstehen spezifische Fragen nach Einbezug, Teilhabe und (Selbst-)Organisation der Nutzenden. Hier setzen wir an um ein Modellverfahren zur Teilhabe und Einbezug der Nutzer*innen von Drogenkonsumräumen zu entwickeln. Selbstermächtigung, Gestaltungsprozesse und Lösungsvorschläge werden erarbeitet und geprobt.

Welche Rolle können Design und Gestaltung bei der Vermittlung zwischen den im Suchtbereich aktiven Gruppen spielen? Wie könnnen Informations-, Kommunikations- und Objektgestaltung genutzt werden, um Konflikte sichtbar zu machen & Themen produktiver und lösungsorientiert zu verhandeln, die mit gängigen Methoden nicht bewältigt oder angesprochen werden?

1. Gestaltungs-Sprechzeiten im Café Bereich des Konsumraums

2. Stetig wachsende Offene Sammlung des Prozesses im Café Bereich des Konsumraums

3. Kontext-Workshops mit Interessensgruppen von Suchtbetroffenen, Sozialer Arbeit, Nachbar*innenschaft, Politik und Verwaltung

4. Wöchentliche Entwurf-Workshops als Qualifizierende und Strukturgebende Maßnahmen für ausstiegbereite Suchtkranke

5. Niedrigschwelliges Angebot im öffentlichen Raum

6. Ergebnis-Präsentation für Verwaltung, Bezirksamt und Fachpolitik

7. Ausstellung im nahegelegenen Aufbauhaus und Einladen von Akteuren aus Kultur, Kunst und Politik

Die Kooperation zwischen Sozialer Arbeit und Design

Fixpunkt gGmbH

Fixpunkt gGmbH ist 100prozentige Tochter des Fixpunkt e. V. und Träger von Projekten der ambulanten Suchthilfe-Grundversorgung, Tagesstruktur und Beschäftigung/Qualifizierung.

Fixpunkt gGmbH betreibt die Kontaktstellen „Druckausgleich“, „SKA“, ab Februar 2022 die Kontaktstelle „Kotti“, das Netzwerkprojekt NUDRA und das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt „Kotti-Kompass“

jetzt.studio

jetzt.studio ist ein experimenteller Designzusammenhang der sich den Fragen von Gestaltung und Design im Bereich der sozialen Arbeit mit Schnittstelle zum Kulturbetrieb widmet. Unser Anliegen ist es Methoden und Denkweisen des Design in einem größeren Sozialen Zusammenhang zu verorten.
Wir sind aktuell zu dritt, Felix Egle, Sebastian van Vugt und Sandy Kaltenborn.

Kotti Kompass

Das ESF-Projekt Kotti-Kompass 2.0 ist ein Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt und richtet sich an Menschen mit einer substanzbezogenen Suchtproblematik oder -gefährdung.
Das Projekt steht den Teilnehmenden Montag bis Freitag in der Zeit von 10-16 Uhr zur Verfügung.